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Marvels neues Werk 'Echo' – Was erwartet uns?

Erstellt: 2024-01-17

Erstellt: 2024-01-17 17:07

Das erste Marvel-Werk des Jahres 2024 ist enthüllt. Die Serie erzählt die Geschichte von Maya Lopez, der Antagonistin aus der Disney+-Serie ‚Hawkeye‘, die in ihre Heimat zurückkehrt, um ihre Identität als amerikanische Ureinwohnerin zu finden und ihre Beziehungen zu ihrer Familie wiederherzustellen. Darüber hinaus ist es die erste Marvel-Serie von Disney+, die mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren (in Deutschland ab 12 Jahren) produziert wurde.

Marvels neues Werk 'Echo' – Was erwartet uns?

Bildmaterial aus der Disney+ Originalserie 'Echo'

Die Serie beginnt mit der Erklärung, warum Maya ihre Heimat verlassen hat. Maya, die aus dem Stamm der amerikanischen Ureinwohner ‚Choctaw Nation‘ (촉토) in Tahlequah, Oklahoma stammt, hatte eine unauffällige Kindheit. Sie ist wie eine Schwester für ihre Cousine ‚Bonnie‘ und steht in einem harmonischen Verhältnis zu ihrem Onkel und ihren Großeltern. Das Problem war ihr Vater. Personen, die einen Groll gegen Mayas Vater hegten, der in einer lokalen Gang aktiv war, bedrohten die Familie, und Maya und ihr Vater flohen wie auf der Flucht nach New York.

20 Jahre später ist Maya wieder auf der Flucht. Denn seit ihrer Flucht nach New York hat sie sich mit dem Unterweltboss ‚Wilson Fisk‘ (gespielt von Vincent D'Onofrio), den sie als ‚Onkel‘ betrachtete und dem sie vertraute, zerstritten. Maya ist in ihre Heimat zurückgekehrt, sucht ihre Familie aber nicht auf. Sie wollte die Wunden, die sie beim ersten Verlassen ihrer Heimat erlitten hatte, nicht aufreißen. Doch die Schergen von Fisk machen ihr das Leben schwer, und sie ist gezwungen, die Hilfe ihrer Familie in Anspruch zu nehmen.**

Die wohl markantesten Elemente der Serie sind die Kultur der amerikanischen Ureinwohner und die Gebärdensprache. Der Schauplatz von ‚Echo‘ ist ein Dorf amerikanischer Ureinwohner in Tahlequah, Oklahoma, das einen Einblick in das Leben der dort lebenden Menschen gibt. Tatsächlich ist das Leben dieser Menschen nicht außergewöhnlich. Bonnie arbeitet als Feuerwehrfrau, Mayas Großmutter ‚Chula‘ (gespielt von Tantoo Cardinal) als Postbotin. Ihr Großvater betreibt einen Pfandleihladen und verkauft Touristen Kunsthandwerk der amerikanischen Ureinwohner.

Aber selbst diese Darstellung ist in amerikanischen Fernsehserien und Filmen selten zu sehen und wirkt daher sehr erfrischend. Denn in westlichen Fernsehserien wurden amerikanische Ureinwohner meist als Schurken in Western oder als Menschen dargestellt, die einen prämodernen Lebensstil pflegen. In der Serie ‚Echo‘ erfährt Maya außerdem mehr über ihre geheimnisvollen Fähigkeiten, die von der Mythologie der Choctaw inspiriert sind. Diese Fähigkeiten helfen ihr im späteren Verlauf der Geschichte, eine Krise zu überwinden und sich in ‚Echo‘, den Titel der Serie, zu verwandeln.

Neben Englisch und Choctaw spielt auch die Gebärdensprache eine wichtige Rolle in der Serie. Die Schauspielerin Alaqua Cox, die Maya spielt, ist gehörlos, ebenso wie die Figur Echo in der Serie. Die Gebärdensprache wird auch als Mittel eingesetzt, um Beziehungen zu den Menschen in ihrem Umfeld darzustellen. Mayas Familie, die zwar distanziert zu sein scheint, verwendet immer noch die Gebärdensprache für sie. Obwohl Fisk Maya als Familie bezeichnet, verwendet er selbst niemals die Gebärdensprache.** Er setzt Dolmetscher oder Geräte ein, die Gebärdensprache übersetzen können.

Ein weiteres Highlight ist die Wiederbegegnung mit bekannten Figuren aus anderen Marvel-Serien. Daredevil, gespielt von Charlie Cox, taucht in der ersten Folge in einem kurzen Cameo-Auftritt auf. Nach der Einstellung der Serie ‚Daredevil‘ im Jahr 2018 mit der Absage der vierten Staffel hatten die Fans befürchtet, Daredevil nie wieder zu sehen. (Wahrscheinlich werden manche die Serie auch nur wegen Daredevil schauen.)

‚Echo‘ erzählt die Geschichte von Lopez auf großartige Weise, weist aber auch einige Schwächen auf. Die Serie wurde als ‚Marvel im Netflix-Stil‘ beworben. Von 2014 bis 2018 veröffentlichte Netflix mehrere Marvel-Serien mit expliziter Gewalt. Es wurde erwartet, dass ‚Echo‘ diese Tradition fortführt. Doch überraschenderweise nimmt die Action in der Serie nur einen geringen Stellenwert ein. Echo konzentriert sich eher auf die Darstellung der Emotionen und der Geschichte der Charaktere.** Wer, wie bei ‚Daredevil‘, eine Action-lastige Geschichte erwartet, könnte enttäuscht sein.

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